Colon-Hydro-Therapie: Im Darm ist das Leben

Fast jeder zweite Mensch ist heutzutage darmkrank. Chronische Abwehrschwäche wurde zum traurigen Merkmal unserer Epoche. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das gestörte Immunsystem auf sanfte Weise zu mobilisieren. Eine davon ist die Colon - Hydro - Therapie, eine moderne Form derColon-Hydro-Therapie Darm-Spülung, die erst allmählich in Deutschland Einzug hält. Eine ganze Reihe von Krankheiten geht auf chronische Verdauungsstörungen zurück. Bei Symtomen wie Blähbauch, Durchfall oder Verstopfung scheint der Zusammenhang offensichtlich, doch handelt es sich hier nur um die Spitze des Eisbergs. Auch an entfernter gelegenen Körperstellen können Beschwerden auftreten. Nicht selten haben anhaltende Kopfschmerzen, rheumatische Leiden und vor allem Allergien in schleichenden Veränderungen des Darmmillieus ihre tiefere Ursache. Wer seine tägliche Nahrung nicht richtig verdaut, bekommt die negativen Folgen oft erst nach etlichen Jahren zu spüren.


Bei Durchfall und Verstopfung, Meteorismus (Roemheld-Komplex) und Mykosen hat sich die Darmspülung bewährt. Auch Rheuma, Migräne und entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn sprechen darauf an. In deren akuten Phasen sowie bei schweren Herzleiden, nach Operationen, während der Schwangerschaft soll die CHT dagegen nicht angewendet werden. Die Symptomatik von Allergikern kann CHT ebenfalls bessern helfen, doch bleibt die strikte Meidung des auslösenden Allergens notwendige Vorraussetzung. Die Colon - Hydro - Therapie kann nicht nur von Stoffwechselschlacken und Pilzgiften befreien, sondern auch von psychischen Altlasten. Das "Loslassen" wird auf mehreren Ebenen eingeübt und betrifft gleichzeitig heruntergeschluckte, unverdaute Emotionen. Nicht umsonst heißt das Colon im Volksmund "Grimmdarm". Wer ständig sauer und unzufrieden ist, spürt solche Gefühle auch in den Eingeweiden und entwickelt häufig eine Azidose (Übersäuerung). Während der Dünndarm mit dem analysierenden Teil des Gehirns (Bewusstsein) in Verbindung steht, hat der Dickdarm eine enge Beziehung zum Unbewussten.


Der Darm ist viel mehr als nur ein Transportorgan, das den Speisebrei vom Magen bis zum Anus befördert, im oberen Teil ein paar Stoffe hinzugibt und im unteren Abschnitt einige andere resorbiert. Das schlauchartige Gebilde (Gesamtlänge etwa sieben Meter) erfüllt auch als Teil unseres Immunsystems eine lebenswichtige Aufgabe. Auf einer Innenoberfläche von 300 Quadratmetern wehren Billionen von Mikroorganismen Krankheitserreger ab. Viele dieser physiologischen Darmbakterien sind im Colon (Dickdarm) lokalisiert. Vor rund 3500 Jahren haben die Ägypter ausgehöhlte Kürbisse und Kalebassen mit Wasser gefüllt, mit einem Pflanzenrohr versehen und die Flüssigkeit zur Darm-Spülung benutzt. Später wurden mit Hilfe von Irrigatoren Reinigungen vorgenommen und Medikamente in den Körper eingeschleust. Anfang des 20. Jahrhunderts kam dann der sogenannte hohe Einlauf in Mode. Die Amerikaner haben dieses traditionelle Verfahren technisch weiter entwickelt und vereinfacht und unter dem Namen "Colon - Hydro - Therapie" (CHT) populär gemacht. Seit etwa 18 Jahren wird es auch in Deutschland angewandt.
Die Heilpraktikerin Ellen Krause vergleicht die Situation ihrer Patienten beispielhaft mit unserer Umwelt: „Die Versorgung ist gut, die Entsorgung ist mangelhaft." Der Dickdarm sei nicht nur zuständig für die Aufnahme von Spurenelementen und Mineralstoffe, sondern auch für die Ausscheidung von organischen Giftstoffen (Toxinen) und die Regelung des Wasser- und Salzhaushalts. Ist der Darm verschlackt und krank, sind diese Funktionen eingeschränkt. Unter der daraus resultierenden Selbstvergiftung leidet der ganze Organismus: die Leber, die Haut, die Lunge, das Lymphsystem, der Magen und die Schleimhäute.


Im Gegensatz zu früheren Verfahren erfasst die CHT nicht nur den unteren Dickdarmabschnitt, sondern das gesamte Colon. Gereinigtes, temperiertes Wasser wird vorsichtig in den Darm infundiert und durch ein spezielles Schlauchsystem anschließend wieder ausgespült. Der ständige Wechsel zwischen kurzzeitigem Innendruck und nachfolgender Spülung löst nach mehrmaliger Behandlung auch hartnäckige Ablagerungen (Kotreste) von den Darmwänden. Den minimalen Druck von 0,1 bis 0,2 bar empfinden die Patienten nicht als unangenehm. Das gleiche gilt für die Temperatur, die zu Beginn gewöhnlich bei 37 Grad liegt. Ist Entkrampfung nötig, kann sie leicht erhöht werden, soll ein zusätzlicher Reiz die träge Peristaltik anregen, wird bis auf 30 Grad abgekühlt. Spezielle externe Einläufe mit homöop. Mitteln sind individuell auf die Darmerkrankung abgestimmt. Meist reichen sechs bis zehn Therapie-Sitzungen aus.


Genauso, wie eine Pflanze nur dann gedeihen kann wenn ihre Wurzel intakt ist, sind wir auf Dauer nicht lebensfähig ohne eine gesunde Verdauung. Die CHT ist mehr als ein bloßes Darmreinigen und Ausschwemmen von Giften, Gasen und Pilzen. Sie beeinflusst den ganzen Organismus.